Céline Hoyeau: Der Verrat der Seelenführer. Macht und Missbrauch in Neuen Geistlichen Gemeinschaften.
Aus dem Französischen übersetzt von Gabriele Nolte. Hg. von Hildegund Keul. Mit einem Nachwort von Johanna Beck. Freiburg: Herder 2023
Beschreibung:
Mehr und mehr Neue Geistliche Gemeinschaften werden einer vatikanischen Ermittlung unterzogen, weil ihren Gründern sexueller oder spiritueller Missbrauch vorgeworfen wird. In Deutschland zeigt sich die Problematik gefährlicher Seelenführer jüngst bei der Katholischen Integrierten Gemeinde und Totus Tuus, in der Schönstattbewegung und bei der Katholischen Pfadfinderschaft Europas. Um die systemischen Ursachen zu verstehen, hilft ein Blick nach Frankreich und auf jene Gründer, die jahrzehntelang als charismatische Hoffn
ungsträger verehrt, dann aber als Missbrauchstäter entlarvt wurden. Céline Hoyeau geht der Frage nach, wie es dazu kommen konnte. Ihr Buch beleuchtet ein Dunkelfeld, in dem es um Spiritualität und Sex, Gewalt und Unterwerfung sowie um sehr viel Geld geht. Zugleich klärt die Studie über die verborgenen Fallstricke toxischer Theologien auf.
»Hoyeau ist eine Schlüsselfigur jenes Journalismus, der das geschlossene System von Missbrauch und Vertuschung durchbrach.« (Hildegund Keul in der Einleitung)
»Ein unfassbar wichtiges, wachrüttelndes und wegweisendes Buch. Ein Buch, das hoffentlich … auch in Deutschland die Kirchenlandschaft verändern wird.« (Johanna Beck im Nachwort)
Untertitel: Interdisziplinäre Stimmen zu Vulnerabilität, Vulneranz und Menschenrechten Erscheinungstermin: 06.09.2023
Umfang: II, 278 Seiten
Format: 15,5 x 22 cm; Hardcover
Sprache: Deutsch
ISBN Printausgabe: 978-3-95826-202-7
Preis Printausgabe: 36,90 €
Beschreibung:
Wo etwas Verborgenes, das vom öffentlichen Diskurs ausgeschlossen wurde, plötzlich sichtbar wird, ereignen sich Offenbarungen. Wenn es dabei um Menschenrechte geht, so entsteht ein prekärer Augenblick, der große Chancen und zugleich unübersehbare Risiken birgt. Verworfenes Leben kann sich Bahn brechen; oder es wird durch schmerzliche Vulneranz erneut verfemt und zerstört. In Verwundungen, die an der Schwelle des UnSichtbaren geschehen, tritt die Vulnerabilität der Menschenrechte hervor. Das vorliegende Buch erscheint 2023 und damit 75 Jahre nach der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ der Vereinten Nationen. Menschenrechte sind eine gegen viele Widerstände und mit großen Opfern durchgesetzte Errungenschaft der Menschheit. Heute werden sie erneut zu einem verletzten und verletzbaren Gut. Daher analysiert das Buch die ambivalente Macht der Vulnerabilität an signifi kanten Diskursorten der Gegenwart; es legt die Vulneranz der katholischen Kirche bezüglich Missbrauch, Vertuschung und Gendertrouble frei; und es fragt nach der offenbarenden Kraft an jener Schwelle, wo die Menschenrechte in Gefahr sind.