Prof. Pierre-Carl Link

Pierre-Carl LinkCurriculum VitaePublikationen
Prof. Pierre-Carl Link
Professor für Erziehung und Bildung bei Beeinträchtigungen der sozio-emotionalen Entwicklung an der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik in Zürich (HfH).
Mitbegründer und bis 2018 Co-Leiter der Research Group

Forschungsschwerpunkte

  • Konstellative Heilpädagogik
  • Systematische Heil- und Sonderpädagogik
  • Pädagogik bei Verhaltensstörungen
  • Transdisziplinäre Vulnerabilitätsforschung
  • Psychoanalytische Pädagogik und pädagogische Gestaltarbeit

Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik Zürich (HfH). Institut für Verhalten, sozio-emotionale und psychomotorische Entwicklungsförderung, Schaffhauserstrasse 239, Postfach 5850, CH-8050 Zürich (Schweiz)
Telefon (dienstlich): +41 44 317 13 53
E-Mail: pi**************@*fh.ch
Homepage: https://www.hfh.ch/person/pierre-carl-link

Beitrag zur Research Group:
„Im Rahmen meiner Arbeit in Forschung und Lehre gehe ich der Frage nach einer besonderen Verwundbarkeit von jungen Menschen nach, die innerhalb einer Gesellschaft als psychisch krank, seelisch behindert oder verhaltensgestört gelten. Diese besondere Verwundbarkeit – so meine These – zeigt sich insbesondere in Kontexten, in denen das Subjekt in besonderem Maße Inklusions- und Exklusionsdynamiken ausgesetzt ist. So sind Gegenstand meiner Analysen Einrichtungen der sogenannten ‚Rehabilitation‘, die als besonders exkludierend und separierend gelten, wie beispielsweise Sonder- und Förderschulen, Jugendstrafvollzugsanstalten, Kinder- und Jugendpsychiatrien.
Da die Psychoanalyse das leidende und vulnerable Subjekt in den Mittelpunkt ihrer Betrachtungen rückt, ohne dabei die gesellschaftliche Dimension außer Acht zu lassen, gilt mir die Psychoanalyse als Referenzdisziplin zur Begründung einer verwundbarkeitstheoretischen Perspektive in den Humanwissenschaften.
Die Verletzbarkeit des Subjekts gehörte innerhalb des erziehungswissenschaftlichen Diskurses tendenziell zu einer weniger gebräuchlichen Reflexionsdimension und dies obgleich „Verletzlichkeit“ in der Abhängigkeit des Kindes im Verhältnis der Fürsorge sowie die Gefährdung pädagogischen Handelns in gewaltsamen Formen der Vernachlässigung, Missachtung und Misshandlung deutlich werden (Heinze, 2017, S. 47).
Gerade für das Gelingen und Scheitern von Teilhabeprozessen und für die damit einhergehenden Inklusions- und Exklusionsdynamiken sowie das Erleben von Scham und Beschämung ist die Verletzlichkeit des Subjekts eine anthropologische Grundbedingung, die es transdisziplinär in den Blick zu nehmen und pädagogisch auszuformulieren respektive zu erschließen gilt. Die ethische, erziehungs- und bildungswissenschaftliche Legitimation eines Verständnisses einer Pädagogik der Vulnerabilität, verstanden als „Befähigungspädagogik“ (Walkenhorst, 2017), steht im Mittelpunkt meiner verwundbarkeitstheoretischen Arbeit, die einen Beitrag zur Allgemeinen Heilpädagogik leisten soll.“

  • 2015-2018 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Pädagogik bei Verhaltensstörungen, Universität Würzburg.
  • 2019-2020 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Inklusive Bildungsprozesse mit Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung und an der Erfurt School of Education, Universität Erfurt
  • 2020-2021 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Pädagogik bei Verhaltensstörungen einschließlich inklusiver Pädagogik, Universität Regensburg.
  • 2021 Lehrkraft für besondere Aufgaben am Lehrstuhl Pädagogik bei Verhaltensstörungen und Autismus einschließlich inklusiver Pädagogik, LMU München.
  • ab 08/2021 Professor für Erziehung und Bildung bei Beeinträchtigungen der sozio-Emotionalen Entwicklung an der interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik Zürich.
  • seit 2020 Gastwissenschaftler an der Abteilung für Medizinische Psychologie und Soziologie, Universität Leipzig.
  • seit 2021 Lehrbeauftragter für Sonderpädagogik an der Humboldt-Universität zu Berlin
  • Gründung des Collegium Psychoanalyticum an der Universität Würzburg
  • Aus-, Fort- und Weiterbildungen Kinder-, Jugendlichen- und Erwachsenenpsychotherapie, Hochschuldidaktik und Führungskompetenz

Studium

  • Studium der Pädagogik (MA), Psychologie (MA), Philosophie (MA), Theologie (MA) und Religionswissenschaft (MA) in Mannheim, Freiburg, Würzburg, München, Erfurt, Berlin, Bonn und Luzern.
  • 2016-2021 Promotionsstudium an der Fakultät für Humanwissenschaften, Universität Würzburg

Stipendien

  • Förderung mit einem Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes 2011 bis 2015.

Mitgliedschaften (Auswahl)

Publikationen in Verbindung zum Vulnerabilitätsdiskurs:

Zeitschriftenbeiträge

  • Link, P.-C. (2021): Zur Un/Über/Hörbarkeit des vulnerablen Subjekts im sonderpädagogischen Diskurs. Inklusionspädagogik und Pädagogik der Befreiung. In: Behindertenpädagogik 2/2021. (im Druck)
  • Link, P.-C. (2020): Andersorte als „gesprengte Institutionen“? Befreiungstheologische Lesarten der Pädagogik bei psychosozialen Beeinträchtigungen. In: Emotionale und soziale Entwicklung in der Pädagogik der Erziehungshilfe und bei Verhaltensstörungen 2 (2020), 46-59.
    https://doi.org/10.35468/5819_04
  • Piegsda, F. & Link, P.-C., Rossmanith, S. & Kötzel, A. (2020): Eine Schule für besondere Lebenslagen auf Zeit. Schulische Zentren für Pädagogik bei Krankheit im Kontext von Transitions- und Inklusionsprozessen. In: Zeitschrift für Heilpädagogik 71 (2), 58-71.
  • Piegsda, F. & Link, P.-C. (2019): Behinderung im Spannungsfeld zwischen ökonomischen Vorurteilen und Inklusion. In: Behindertenpädagogik 2/2019, 119-136.
  • Piegsda, F. & Link, P.-C. (2019): Vorurteilsforschung als Kerndisziplin inklusionsorientierter pädagogischer Forschung. In: Behindertenpädagogik 1/2019, 29-45.
  • Link, P.-C. (2018): Zur Dialektik von Allmacht und Ohnmacht pädagogischer Beziehungsarbeit: Kultivierte Unsicherheit im Angesicht eskalierender Interaktionsdynamiken psychosozial beeinträchtigter Subjekte. In: behinderte menschen – Zeitschrift für gemeinsames Leben, Lernen und Arbeiten 41 Jg., 4/5/2018, 37-40.
  • Holtmann, S./ Link, P.-C. & Fischer, M.-L. (2018): Psychiatrien als temporäre Übergangsorte für besonders vulnerable Subjekte einer inklusiven und exklusiven Gesellschaft – Wider inklusive Dekategorisierungsbemühungen: Plädoyer für die Notwendigkeit wissenschaftlicher Begrifflichkeiten im Inklusionsdiskurs. In: Zeitschrift für Inklusion 03/2018.
  • Link, P.-C. & Keul, H. (2017): Verwundbarkeitstheoretische Lesarten des Strafvollzugs. Ein pädagogisch-theologischer Zwischenruf. In: AndersOrt – Fachzeitschrift für Gefängnisseelsorge II/2017, 54-59.
  • Link, P.-C. (2017): Verwundbarkeit als Wagnis. Gestalttherapie und Fremdheitserfahrungen. In: Gestalt Zeitung, 30/2017, 26-33.
  • Schachameier, A. & Link, P.-C. (2017): „sich des Dunkeln bewusst werden“ – theater- und gestaltpädagogische Schattenarbeit. In: Thepakos+ Interdisziplinäre Zeitschrift für Theater und Theaterpädagogik 2/2017, 16-28.
  • Ehr, D. & Link, P.-C. (2016): Plädoyer für eine kritische Betrachtung des Spannungsverhältnisses von Vulnerabilität und Resilienz am Beispiel der Selbst- und Emotionsregulation nach Berking. In: Zeitschrift für Gestaltpädagogik 2/2016, 22-35.

Buchbeiträge

  • • Link, P.-C. (2021): Zur Bedeutung einer befreiungspädagogischen Perspektive für die Inklusions- und Sonderpädagogik. In: Grenzen. Gänge. Zwischen. Welten. IFO-Tagungsband Wien. (im Druck)
  • Link, P.-C. (2020): Psychiatrien als Heterotopien der Vulnerabilität. Spiritual Care and wounded healer. In: Keul, H. (Hg.): Theologische Vulnerabilitätsforschung. Stuttgart: Kohlhammer, 177-196.
  • Link, P.-C. (2020): Gott im Knast – Machtvollen Spiralen der Verwundbarkeit befreiend begegnen – humanwissenschaftliche Perspektiven. In: Keul, H. & Müller, Th. (Hg.): Verwundbar. Theologische und humanwissenschaftliche Perspektiven zur menschlichen Vulnerabilität. Würzburg: echter, 188-200.
  • Holtmann, S. & Link, P.-C. (2020): Psychoanalytische Pädagogik im Kontext von Flucht und Traumatisierung. In: Zimmermann, D., Wininger, M. & Finger-Trescher, U. (Hg.): Migration, Flucht und Wandel. Jahrbuch für Psychoanalytische Pädagogik 2020. Gießen: Psychosozial, 241-264.
  • Langnickel, R. & Link, P.-C. (2019): Strukturale Psychoanalyse und Inklusion: Zur Frage der Inkludierbarkeit eines gespaltenen Subjekts. In: von Stechow, E./ Müller, K./ Esefeld, M./ Klocke, B. & Hackstein, P. (Hg.): Inklusion im Spannungsfeld von Normalität und Diversität. Bd. 1. Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 83-90.
  • • Link, P.-C. (2018): »Relevant wäre, die Pädagogik subjektfähig zu machen« – Eine inklusive Gemeinschaft als Kooperationsverhältnis mentaliserender Subjekte. In: Gingelmaier, S., Taubner, S. & Ramberg, A. (Hg.): Handbuch Mentalisierungsbasierte Pädagogik. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 242-255.
  • Link, P.-C. (2018): SCHULE – MACHT – INKLUSION? Machtanalytische Überlegungen zur (sonder)pädagogischen Wissenschaft. In: Müller, K. & Gingelmaier, S. (Hg.): Kontroverse: Inklusion – Anspruch und Widerspruch in der schulpädagogischen Auseinandersetzung. Weinheim: Beltz Juventa, 94-107.
  • Link, P.-C. (2018): Inklusion und Verhaltensstörungen: zu Grundsatzfragen. In: Stein, R. & Müller, T. (Hg.): Inklusion im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung. 2. Aufl. Stuttgart: Kohlhammer, 225-247.
  • Keul, H. & Link, P.-C. (2017): Inklusion, Inkarnation und Anerkennung – mehr Mut zur Verletzlichkeit. In: Link, P.-C. & Stein, R. (Hg.): Schulische Inklusion und Übergänge. Berlin: Frank & Timme, 127-150.

Bücher in Herausgeberschaft

  • Bahne, T. & Link, P.-C. (Hg.) (2021): Vulnerabilität des Humanen. Das Phänomen sexualisierter Gewalt an Minderjährigen im interdisziplinären Diskurs. Regensburg: Pustet.

Bücher unter Mitwirkung

  • Bahne, T. (Hg.) unter Mitwirkung von Link, P.-C. (2021): Verletzbarkeit des Humanen. Das Phänomen sexualisierter Gewalt an Minderjährigen im interdisziplinären Diskurs. Regensburg: Pustet.

Miszellen

  • Link, P-C. (2021): Träume und Corona. Studiotalk tvMainfranken. https://www.tvmainfranken.de/mediathek/video/traeume-und-corona-talk-mit-verhaltensforscher-pierre-carl-link/
  • Link, P.-C. (2021): Wie die Corona-Pandemie unser Traumverhalten verändert. Interview. In: Mainpost 10.03.21 https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/wie-die-corona-pandemie-unser-traumverhalten-veraendert-art-10575362
  • Link, P.-C. (2021): Corona und Alpträume. Interview. Radio Primaton. Schweinfurt.
  • Link, P.-C. (2019): Vorbilder. Verehrte Helden. In: Münchner Kirchenzeitung 112. Jg., 25/2019, 5.
  • Lang, H. & Link, P.-C. (2018): Was in Wagners Kopf vorging. Interview. In: Mainpost 11.06.2018 https://www.mainpost.de/ueberregional/kulturwelt/kultur/Was-in-Wagners-Kopf-vorging;art3809,9981880
  • Link, P.-C. (2017): Zwischen Wahn und Albtraum. Interview. In: Mainpost 25.05.2017 https://www.mainpost.de/ueberregional/kulturwelt/kultur/Zwischen-Wahn-und-Albtraum;art3809,9604718